Am 31.03.2018 mussten wir eine große Pferdeseele im Alter von 25 über die den Regenbogen ziehen lassen. Romeo, ein Vollblutwallach, den ich vor 11 Jahren in Obhut nahm, da er sonst als Verbrecherpferd beim Metzger gelandet wäre. 21 Menschen legten damals das Geld zusammen um ihn bei seiner alten Besitzerin frei zu kaufen. Von da an lebte er bei mir und arbeitete auch mit mir gemeinsam als vierbeiniger Coach.
Über die ganzen Jahre versuchte ich meine Beziehung zu ihm zu verstehen, es gelang mir nicht. Mir war immer klar, er war nicht "MEIN" Pferd, er gehörte allen auf eine ganz besondere Art und Weise, auf ganz vielen Ebenen. Er gehörte unserer Stallgemeinschaft, den Menschen die ihm sein überleben sicherten, den Klienten in den Trainings, den Schülern in der Tierkommunikation und jedem der ihm begegnete. Er gehörte in meine Herde, als Chef und ältestes Pferd.
Heute morgen, als ich über unsere vergangenen Jahre nach dachte, viel mir die Legende der Musketiere ein, einer für alle, alle für einen. Er war ein Musketier, er war immer für alle da und alle waren für ihn da. In seinem Sterben wurde er von der Gemenschaft getragen, die Gemeinschaft die er die ganzen Jahre mit getragen hat, als Überschrift und Wegweiser.
Was er mich lehrte, habe ich jetzt mit seinem Ableben verstanden, unsere Beziehung hat sich gewandelt in das Verstehen, was er mich lehren wollte.
Die Kraft der Gemeinschaft, ist eine mächtige Kraft, die ich durch ihn kennen lernen durfte. Er hat es geschafft, diese Gemeinschaft zu halten durch seine pure Essenz der Anwesenheit und Klarheit. Er hatte die Freiheit, das zu tun was er am besten konnte, Menschen berühren, durch sein Schicksal, seinen unbeugsamen Willen (der ihn fast zum Metzger brachte)!
Er lehrte mich das der Schutz der Herde, das Überleben sichert.
Die Herde dich trägt, beschützt und behütet.
Die Herde ein ehrlicher, authentischer Ort ist, in dem ich so sein kann wie ich bin.
In ihrer Energie die höhere Macht des für uns nicht sichtbaren, sichtbar wird, wenn wir es denn sehen wollen.
The Power of the herd.... er war Teil einer menschlichen Gemeinschaft und wir waren Tiel seiner Herde, es gab niemals eine Trennung, durch seine Anwesenheit waren wir alle irgendwie eins.
In einer Zeit wie der heutigen eine wichtige Botschaft für all die Einzelkämpfer da draußen mich eingeschlossen, ich war viele viele Jahre als Einzelkämpferin unterwegs und muss auch heute noch immer wieder aufpassen, dass mein Biss nicht zu fest wird und mein Körper leidet, weil ich glaube alles alleine tragen zu müssen, das ich immer stark sein muss, egal was passiert., Ihr die den Mut nicht finden mögen, sich in die Kraft der Herde fallen zu lassen, die zuviel Furcht vor Verlust und Verletzbarkeit haben. Eines ist mir klar geworden, wenn wir es schaffen unserern Verstand zum Schweigen zu bringen, wenn wir ins fühlen und wahrnehmen finden, wir den Mut finden, uns trauen für uns selbst und die Gemeinschaft ein zustehen, auch wenn das mit Verlust und Schmerz einhergehen mag, wenn wir Gefahr laufen uns verletzbar zeigen zu müssen, wir lernen müssen unsere eigenen Grenzen immer wieder neu zu verhandeln, statt uns überrennen zu lassen, wir herausfinden müssen was unsere Aufgaben in der Herde ist, wir uns zeigen müssen, damit die Herde stark bleibt, wir erkennen müssen das wir Teil eines großen Ganzen sind, das dies mit einer Verantwortung für alle und alles verbunden ist, werden wir mit etwas beschenkt was so viel kraftvoller und stärker ist als all das wir uns vorstellen.. Einer unglaublichen Liebe und Hingabe an das Leben.
Das war es was mich dieses wundervolle Pferd mir zeigen wollte, in all den Jahren und am Ende seines Weges habe ich es verstanden, mit seinem fortgehen über den Regenbogen wurde es für mich und alle sichtbar und fühlbar.
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