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Die Welt da draußen und wir hier drin.....

Aktualisiert: 15. Feb. 2022

Die Welt da draußen und wir hier drin.....

Heute dachte ich lange darüber nach wie gut ich es doch habe, hier auf dem Land bei meinen Pferden.

Wenn ich das Haus verlasse und gehe nur ein paar Schritte, stehe ich fast mit einem Bein zwischen Wiesen und Feldern.

Bin ich im Stall bei den Pferden wirkt dieser Raum um mich herum noch mehr, er schottet mich ab, ab von dem Tumult um Corona, Impfstatus, Russland Krisen, Strom- und Benzinpreisen usw.


Sind es die Pferde die mich abschotten? Ihre Energie und Präsenz? Pferde die ja bekanntlich immer im hier und jetzt sind. Jeden Tag versuche ich all die blöden Gedanken, die mittlerweile schon Nester in meinem Kopf gebaut haben, vorne am Stalleingang abzustreifen, was mir natürlich nicht immer gelingt, zu drängend und aufwühlend sind derzeit viele Nachrichten die wir Tag täglich um die Ohren bekommen.

Ich bin niemand der von sich behauptet er wäre so abgeklärt dass es mich kalt lassen würde was gerade um uns herum passiert. Ich schaffe es auch nicht immer meine Gedankennester weg zu meditieren oder was auch immer (tatsächlich soll es Menschen geben die von sich behaupten sie wären so abgeklärt. Ernsthaft? Ich kenne niemanden der das wirklich kann).


Zurück zum Stall zu den Pferden, dieser Moment wenn ich angestarrt werde von einem der drei (meist ist es Villy, der hübsche Kerl auf dem Foto), beharrlich und unentwegt, es ist immer das gleiche Spiel. Dann folgt der Moment in dem ich mich so massiv beobachtet fühle, dass es schon unangenehm wird. Das ist der Zeitpunkt in dem ich aufschaue von meinem Tun und in ein paar unglaublich schlaue und liebevolle Augen schaue, die mir unmissverständlich klar machen was ich gerade gemacht habe. NACHGDACHT..... NACHDEDACHT....NACHGEDACHT....über....... alles was nicht an diesen Ort gehört!!! Diesen Ort der unendlichen Möglichkeiten, der Ort an dem Lösungen geschaffen werden, neue Wege aufgespürt werden, Erkenntnisse gespeichert werden, ein Ort der Freundschaft, Gemeinsamkeit und die Heimat einer Herde.


Ich lasse meine Schultern sinken, lege die Mistgabel beiseite und atme laut aus. Verdammt noch mal, fluche ich innerlich, da hats mich wieder voll erwischt, gleichzeitig muss ich lächeln, gut dass ich dabei beobachtet werde. Dankbarkeit macht sich Raum.


Das Gefühl präsent zu sein breitet sich jetzt in meinem Körper aus, jetzt hat sie Raum dafür. Es ist als würde die Präsenz des Pferdes auf mich überschwappen. Dann bin ich endlich da, angekommen in diesem Moment, hier drin, hier bei den Pferden. Villy senkt seinen Kopf schnaubt ab und geht seiner Wege.... Die Welt da draußen rückt zurück und wir hier drin. Ja, wir hier drin achten aufeinander.


Manchmal dieser Tage wünschte ich die Welt da draußen könnte für einen Moment hier drin bei uns sein. Dem Ort der Möglichkeiten, der Ort an dem Lösungen geschaffen werden, wo neue Wege aufgespürt werden, Erkenntnisse gespeichert, Gemeinsamkeit und Freundschaft eine Heimat in der Herde haben.


"Vertrauen ist eine Oase des Herzens, die von der Karawane des Denkens nie erreicht wird". (Khalil Gibran)






























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